Namibia Tag 20 bis 22
Wir fahren auf der gut ausgebauten B8/B1 gen Süden unserer vorletzten Unterkunft entgegen, der Frans Indongo Lodge in der Nähe von Otjiwarongo. Wir kommen zügig voran und erreichen mittags unser Ziel.
Auf der Terasse sitzend schlürfen wir zunächst unseren Begrüssungsdrink und beobachten die Tiere an der Wasserstelle, u.a. Rappen- und Pferdantilopen, sowie 2 Dromedare.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, besichtigen wir REST. REST steht für Rare and Endangered Species Trust und hat sich der Erhaltung bedrohter Tierarten, insbesondere der Kapgeier verschrieben.
Eine Studentin führt uns über die Farm und erklärt uns, daß, als sie begonnen haben, gerade einmal 12 Kapgeier in der Gegend lebten. Ein wesentlicher Punkt der Arterhaltung liegt in der Information der Farmer. Hierzu gehört, Ihnen die Bedeutung der Geier verständlich zu machen, die zum Beispiel durch Verzehr verendeter Tiere die Verbreitung von Krankheiten verhindern. Auch müssen die Farmer überzeugt werden, keine Giftköder auszulegen, mit denen sie ihr Vieh vor Raubtieren schützen wollen. Diese Giftköder bedeuten nämlich den Tod vieler Geier. Höhepunkt des Rundgangs ist der Besuch des “Geier Restaurants”. Hierbei handelt es sich um eine Futterstelle, die aus einem Versteck beobachtet werden kann. Wir haben Glück. Erst am Morgen wurden Fleischabfälle ausgelegt. Daher können wir noch relativ viele Geier beim Fressen beobachten. Ich muss zugeben, daß der Anblick schon etwas gruselig ist, da der ganze Boden mit Knochen übersät ist. Dennoch ist es beeindruckend. Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Den Abend lassen wir mit einem guten Abendessen ausklingen. Am nächsten Morgen müssen wir schon um 6.30 Uhr los. Wir fahren zum Gepardenrennen beim Cheetah Conservation Fund (CCF), das wir über die Lodge schon am Tag vorher gebucht haben. Der CCF nimmt Geparden auf, die in der Wildnis keine Überlebenschance mehr haben, weil sie entweder angeschossen wurden oder weil ihre Eltern erschossen wurden, bevor sie das Jagen erlernt hatten.
Auch der CCF bemüht sich um den Schutz der Geparden. Nicht nur das ihr Lebensraum zu 90% in der Hand von Farmern ist, werden sie von Farmern gnadenlos gejagt, da sie die Geparden für den Verlust ihres Viehs verantwortlich machen. Zum Einen bildet der CCF Farmer aus zu erkennen, welches Raubtier für ihr getötetes Vieh verantwortlich ist. Zum Anderen züchtet der CCF anatolische Schäferhunde, die sie an die Farmer verschenken. Diese Hunde stellen einen wirksamen Schutz gegen Gepardenangriffe dar. Das Rennen schließlich ist beeindruckend. Umringt von Helfern, stehen wir in einem großen Freigehege mit Ron, Harry und Hermione, drei jungen Geparden. Die katzentypische Neugier treibt sie immer wieder bis auf etwa einen Meter zu uns heran. Immer wenn sie uns zu nahe kommen, lockt ein Tierpfleger sie mit einem Stück Fleisch wieder ein Stück weg. Um sie schließlich zum Laufen zu bringen wird ein Tuch an einem Seil mit etwa 60 km/h durch das Gehege gezogen. Instinktiv jagen die Geparden diesem nach.
Immer wenn sie das Tuch erhaschen können, werden sie mit einem Stück Fleisch belohnt. Mich fasziniert die Eleganz dieser Tiere, ihre Wendigkeit und die ungeheure Beschleunigung.
Nach ca. 20 Minuten haben die Katzen keine Lust mehr. Sie ziehen sich zurück und legen sich in den Schatten. Genug Bewegung für heute.
Am Nachmittag nehmen Janine und ich an einem Gamedrive teil, der uns nochmal zum CCF bringt. Diesmal fahren wir durch einige der wirklich großen Gehege, in denen wir erneut diese wunderbaren Tiere bestaunen können. Renate macht es sich in der Zwischenzeit am Pool gemütlich.
Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen.
Wir nehmen unsere letzte Tour in Angriff. Zurück zu unserem Ausgangspunkt, nach Windhoek in die Casa Picolo. Wie schon an unserem ersten Abend essen wir in Joe’s Beerhouse, das wieder proppenvoll ist. Das Auto gebe ich am nächsten Morgen zurück. Obwohl wir kleinere Verluste hatten – der Campingtisch hat zum Schluß seinen Geist aufgegeben, die Campinglampe ist defekt und ein Karabinerhaken fehlt – ist die Fahrzeugrückgabe absolut problemlos. Savanna fährt mich sogar wieder zurück zur Casa Picolo, wo wir noch den Rest des Tages verbringen. Am Abend holt uns Savanna dann wieder ab. Einer unserer bestimmt schönsten und eindruckvollsten Urlaube geht zu Ende.
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